Europas politische Börsen

Die internationalen Aktienmärkte entwickelten sich im Juni uneinheitlich – USA stark, Europa schwach. Hier senkte die EZB wie erwartet die Leitzinsen, jedoch beeinträchtigten die Europa-Wahl und die vorgezogenen Neuwahlen in Frankreich die Börsen negativ.

Schwach zeigten sich die Börsen in Deutschland und Europa. Der deutsche Aktienindex DAX verlor -1,42%, und der breite europäische Aktienindex Stoxx Europe 500 büßte -1,30% ein. Stark präsentierte sich dagegen der breite US-Aktienindex S&P 500, der um 4,73% zulegen konnte. Der Hongkonger Hang-Seng-Index schloss den Monat wiederum mit einem leichten Minus von -0,65% ab. Insgesamt kamen weltweite Aktien, gemessen am MSCI World, um 3,18% voran – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Weltweit waren Technologie, zyklische Konsumwerte und das Gesundheitswesen die besten Sektoren, während vor allem Versorger und Rohstoffwerte enttäuschten. In Europa liefen im Juni ebenfalls Technologie und Pharma gut, während Bau-, Auto und Rohstoffwerte sowie Banken enttäuschten.

Die Europäische Zentralbank senkte wie erwartet die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 4,25% – es war die erste Zinssenkung seit März 2016. Möglich machte dies die Entwicklung der Inflation, die seit Beginn des Jahres von 2,9% auf nun 2,5% im Juni zurückgegangen ist, jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auf ihrem Höhepunkt im Oktober 2022 hatte die Teuerungsrate 10,6% betragen. Auch in den USA sank die Inflation im Mai leicht auf 3,3% (April: 3,4%). Die Kernrate (ohne Energie und Nahrung) ging von 3,6% auf 3,4% und damit etwas stärker zurück. Die US-Notenbank (Fed) blieb wie angekündigt bei ihrer aktuellen Leitzinsspanne von 5,25% bis 5,50%. Dennoch blieben die Erwartungen des Marktes bestehen, dass die Fed die Leitzinsen weiterhin in diesem Jahr senken könnte, wenn auch nicht mehr so ausgeprägt. Zum Ende des ersten Quartals erwarteten die Marktteilnehmer im Durchschnitt noch Zinssenkungen in Höhe von 67 Basispunkten bis zur Dezembersitzung der Fed; Ende des zweiten Quartals nur noch 44 Basispunkte.

Die Aktien- und Rentenmärkte wurden auch durch die Wahlen zum Europäischen Parlament beeinflusst. Für die Märkte war es von Bedeutung, dass der französische Präsident Emmanuel Macron unmittelbar nach dem für ihn enttäuschenden Wahlausgang eine vorgezogene Parlamentswahl ankündigte mit einem ersten Wahlgang am 30. Juni – in der Folge gab es einen massiven Ausverkauf französischer Aktien und Staatsanleihen. Der Risikoaufschlag zwischen französischen 10-jährigen Staatsanleihen und ihren deutschen Pendants weitete sich in der Woche nach der Wahlankündigung auf 29 Basispunkte aus. Dies war die größte wöchentliche Ausweitung des Spreads seit der Staatsschuldenkrise 2011.

An den Rentenmärkten konnten vor allem deutsche Staatsanleihen von der Zinssenkung der EZB profitieren. Die Renditen 10-jähriger Papiere sanken um 16 Basispunkte auf 2,50%, während die ihrer US-amerikanischen Pendants um nur 10 Basispunkte auf 4,40%. Gold trat im Juni auf der Stelle. Die Feinunze gab um -0.02% auf 2.326,75 US-Dollar nach.

 

 

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