Die Notenbanken bleiben im Fokus

Die Autoren: Das Strategie-Team von DJE beobachtet und bewertet die Märkte laufend anhand der hauseigenen FMM-Methode nach fundamentalen, monetären und markttechnischen Kriterien.

Nach dem Abverkauf Anfang August setzte schnell eine starke Aufholbewegung ein. Auf Monatsbasis entwickelten sich der weltweite Aktienindex und der amerikanische S&P 500 schlussendlich weitgehend seitwärts, die US-Technologiebörse gab etwas nach. Besser lief es in Deutschland bzw. Europa. Auch Japans Nikkei lag am Monatsende trotz der massiven Korrektur zu Monatsbeginn nur marginal im Minus. Weltweit waren Immobilien- und Versorgertitel sowie Consumer Staples- und Pharmatitel die besten Sektoren im August, während vor allem Energie und zyklische Konsumtitel enttäuschten.

Ausblick für September

Der September ist saisonal der schwächste Monat des Jahres. Der Start in den September war entsprechend langsam, und eine Konsolidierung, auch insgesamt leicht schwächere Märkte, sind denkbar. Die Inflationsentwicklung ist weiterhin klar rückläufig. Damit sind Zinssenkungen zu erwarten. Bleibt die Rezession in den USA aus (ca. 76% der weltweiten Investoren erwarten ein „Soft landing“ der US-Wirtschaft) könnte es vor allem nach den US-Wahlen wieder stärker nach oben gehen.

Mit Blick auf die nächsten Wochen im September und den Beginn des Oktobers dürfte eine Phase erhöhter Unsicherheit vorliegen. Chancenreich erachten wir weiter Japan, sowie Sektoren/Branchen, die von Zinssenkungen profitieren wie etwa Immobilien oder Versorger.

Chancen, die wir sehen

Japan hat international weiter den tiefsten Realzins, und japanische Aktien haben den höchsten Risikoaufschlag bzw. die beste „equity risk premium“; die Gewinnaussichten der japanischen Unternehmen bleiben insgesamt gut, und die strukturelle Story im Hinblick auf die Verbesserung der Eigenkapitalrenditen bleibt intakt. Auch die Tokio Stock Exchange Reform bleibt ein wichtiger Treiber; innerhalb Japans präferieren wir weiter binnenorientierte Titel und Finanzwerte gegenüber exportlastigen Titeln

Ausgewählte Emerging Markets, wie zum Beispiel Indonesien, haben in der Vergangenheit überproportional von (US-) Zinssenkungen profitiert; zudem ist Indonesien analytisch attraktiv bewertet

Die Marktbreite könnte sich verbessern. Damit würden auch kleinere Titel wieder stärker in den Fokus der Investoren rücken

Das Chance-Risiko-Verhältnis auf der Anleihenseite ist mittelfristig weiter gut, da die Schwäche des US-Konsumenten und die sich abschwächende US-Konjunktur die Inflation weiter drücken dürfte

Aktien bzw. Sektoren, die von fallenden Zinsen profitieren, wie etwa Versorger, Immobilien, Gesundheitswesen und defensive Konsumtiteln, halten wir für interessant

Risiken, die wir beobachten

Aus dem Blickwinkel der Bewertung und der Markttechnik ist derzeit mehr Vorsicht bei einigen Technologie-Titeln angebracht. Ein gewisser Überoptimismus bzw. Überinvestierung ist nach wie vor gegeben. Die Euphorie/Begeisterung rund um das KI-Thema nimmt bereits ab, weswegen gerade hohe Bewertungen Anlass zur Vorsicht geben

Ein Sieg von Kamala Harris scheint an den Märkten nicht eingepreist: Das Risiko besteht hier vor allem in der geplanten Erhöhung der Unternehmenssteuern von 21 auf 28% und damit in der Gewinnbelastung der Unternehmen

China entwickelt sich weiter schwach; positive Impulse aus China für die Weltwirtschaft sind nicht zu erwarten – im Gegenteil: Chinesische Überkapazitäten könnten in manchen Bereichen belastend wirken

Euro vs. US-Dollar

Die Währungsentwicklung bleibt schwer einzuschätzen. Erkennbar ist aber, dass die Inflation in den USA stärker zurückkommen könnte als in Europa. Die Löhne steigen aktuell in Europa stärker als in den USA. Dort stagniert wiederum die wichtige Inflationskomponente „Shelter“ (Mieten). Das könnte auf weitere Zinssenkungen hindeuten und damit auf eine Schwächung des Dollars im Verhältnis zum Euro. Im Falle eines Wahlsiegs von Trump gehen wir aber weiterhin von steigenden Einfuhr-Zöllen aus, was den US-Dollar wiederum stärken würde.

 

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