US-Zollpolitik zwingt Börsen in Korrekturmodus
Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgt an den Märkten für Unsicherheit und befördert Inflationsängste. Der US-Aktienmarkt korrigierte am stärksten, aber auch die anderen großen Anlageregionen waren negativ. Gold dagegen war stark gefragt und erreichte ein Allzeithoch über der Schwelle von 3.000 US-Dollar pro Feinunze.
Im März gaben die internationalen Aktienmärkte nach. Das geringste Minus verbuchte der deutsche Aktienindex DAX, gefolgt vom Hang-Seng-Index aus Hongkong. Etwas stärkere Verluste gab es im breiten europäischen Index Stoxx Europe 600 und im japanischen Nikkei-Index. Die stärksten Einbrüche verzeichneten der breite S&P 500 und der Technologieindex Nasdaq aus den USA. Weltweite Aktien gaben, gemessen am MSCI World Index, deutlich nach.
Die Volatilität an den Aktienmärkten war im Monatsverlauf, vor allem bis Mitte und gegen Ende des Monats auf einem hohen Niveau. Der Abverkauf in den USA ist getrieben durch die Ankündigung neuer Zölle seitens der Trump-Administration und der dadurch anhaltenden Unsicherheit für die US-Wirtschaft sowie für die internationalen Beziehungen. Die Korrektur betrifft weiterhin den US-Technologiesektor am stärksten.
Da die Zölle preissteigernde Wirkung haben, machten sich die Anleger zunehmend Sorgen über einen Anstieg der Inflation, zumal diese in den großen Volkswirtschaften immer noch über dem Zielwert von 2,0% liegt: in den USA bei 2,8% im Februar und im Euroraum bei 2,2% (Vormonat: 3,0% bzw. 2,3%). Die steigenden Inflationserwartungen beeinflussten die Frühindikatoren wie den Einkaufsmanagerindex, die Kauflaune und das Verbrauchervertrauen in den USA negativ. Letzteres fiel auf den tiefsten Wert seit Januar 2021.
Demgegenüber hielt die Outperformance Europas gegenüber den USA an. In Europa stützt die Hoffnung auf massive Investitionen durch das kommende deutsche Fiskalpaket – ein Sondervermögen in Höhe von 500 Mrd. Euro für Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung – den Aktienmarkt. Parallel dazu signalisierte die EU-Kommission, dass die Mitgliedsstaaten ihr Verteidigungsbudget deutlich erhöhen könnten, ohne damit die Defizitregeln der EU zu verletzen. Der europäische Aktienmarkt wurde zudem durch eine weitere Leitzinssenkung um 25 Basispunkte seitens der EZB unterstützt. Der Hauptrefinanzierungssatz fiel auf 2,65%, die Einlagefazilität auf 2,50%.
China setzte sich wie in den vergangenen Jahren ein Wachstumsziel von „rund 5%“. Zudem beschloss der Nationale Volkskongress, den Konsum durch fiskalische Stimulierungsmaßnahmen anzukurbeln, um das Ziel zu erreichen. Da sich der Immobilienmarkt zwar etwas stabilisiert hat, aber weiterhin herausfordernd ist, bleibt der chinesische Binnenkonsum vorerst schwach. Auf eine Steigerung der Exporte zu setzen dürfte allerdings angesichts der US-amerikanischen Zollpolitik schwierig werden. Die Börse in Hongkong konnte sich im März aber gut gegen den Markttrend behaupten.
Die Rentenmärkte entwickelten sich vor diesem Hintergrund uneinheitlich. In Deutschland führte die Ankündigung des Sondervermögens zu einem deutlichen Anstieg der Renditen. 10-jährige deutsche Staatsanleihen rentierten mit 2,74% um 33 Basispunkte höher als zu Monatsbeginn. Demgegenüber zeigten sich ihre US-Pendants mit einer Rendite von 4,20% nahezu unverändert gegenüber dem Vormonat. Gold war wie schon in den Vormonaten stark nachgefragt. Vor allem die vorherrschende Unsicherheit über die Auswirkungen der US-Zollpolitik trieb den Goldpreis. Die Feinunze stieg um 9,30% von 2.857,83 auf 3.123,57 US-Dollar und damit zum ersten Mal in der Geschichte über die Schwelle von 3.000 US-Dollar.
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