Politische Börsen
In einem für die Märkte ereignisreichen Monat entwickelten sich vor allem die Aktienmärkte in Europa erfreulich. Der deutsche Aktienindex DAX stieg um 3,77% und damit etwas stärker als der breite europäische Index Stoxx Europe 600, der um 3,27% zulegte. In den USA gab der breite S&P 500 um -1,21% nach, während der Technologie-Index Nasdaq mit -2,55% ein größeres Minus verzeichnete. In Japan fiel der Nikkei-Index um -3,15%. Insgesamt gaben weltweite Aktien, gemessen am MSCI World Index, um -0,60% nach – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.
Die US-amerikanische Zollpolitik bestimmte die Stimmung an den Märkten. Zu Beginn des Monats sorgte die Ankündigung, unmittelbar Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada (je 25%) und China (10%) zu erheben, für einen ersten Kursdämpfer. Eingeführt wurden allerdings nur die Zölle auf chinesische Importe, die anderen wurden in letzter Minute noch abgesagt, sodass es zu einer Erleichterungs-Rallye kam. Aus den USA kamen weitere Zollideen, darunter 25% Einfuhrzoll auf alle Stahl- und Aluminium-Importe. Gegen Ende des Monats kündigten die USA an, die bis dahin aufgeschobenen Zölle gegen Kanada und Mexiko Anfang März doch einführen zu wollen. Im Rahmen dieser Zolldiskussionen erlebte vor allem der europäische Automobilsektor ein starkes Auf und Ab der Kurse. Auch die Inflation wurde dadurch beeinflusst: Die US-Inflationsrate stieg im Januar auf 3,0% (2,9% im Dezember) im Vergleich zum Vorjahresmonat, und die Investoren begannen, mit einer weiter steigenden Inflation zu rechnen.
Gegen Monatsmitte begann die US-Regierung Gespräche mit Russland mit dem Ziel, den Krieg in der Ukraine zu beenden. In der Folge gab der Ölpreis nach, und die europäischen Aktienmärkte zogen dem US-amerikanischen davon. Stärkster Profiteur war der europäische Verteidigungssektor aufgrund der anhaltenden Diskussion um eine starke Erhöhung der nationalen Wehretats in Europa. Der Technologiesektor dagegen gab am stärksten nach, da die Investoren in der Berichtssaison höhere Gewinne vor allem bei den Tech-Riesen erhofft hatten.
Was den US-Aktienmarkt darüber hinaus drückte, war das fallende Verbrauchervertrauen, das den tiefsten Stand seit November 2023 erreichte, was vor allem auf die Befürchtung zurückzuführen ist, dass der Konsum angesichts der US-Zollpolitik deutlich teurer werden könnte. Der deutsche Aktienmarkt entwickelte sich dagegen ähnlich erfreulich wie seine europäischen Pendants, da das Wahlergebnis der Bundestagswahl weitgehend den Erwartungen entsprach.
An den Rentenmärkten machten sich vor allem die US-Zollpolitik (positiv für US-Bonds) und die Diskussionen um eine schuldenfinanzierte Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Europa (negativ für europäische Anleihen) bemerkbar. Stärkster Performer waren 10-jährige US-Staatsanleihen, deren Renditen um 33 Basispunkte auf 4,21% fielen. Die Rendite ihrer deutschen Pendants fiel dagegen nur um 5 Basispunkte. Ähnlich die Entwicklung bei hochwertigen Unternehmensanleihen, deren Renditen in den USA um 22 Basispunkte auf 5,08% zurückgingen, die ihrer Euro-Pendants jedoch nur um 8 Basispunkte auf 3,06%.
Gold war im Februar erneut sehr gesucht, einerseits aufgrund der Inflationssorgen, andererseits aufgrund des Unsicherheitsgefühls in Europa, das mit der Diskussion um die Erhöhung der Verteidigungsausgaben einherging, und drittens aufgrund stärkerer Zentralbankkäufe. Die Feinunze verteuerte sich um 2,12% auf 2.857,83 US-Dollar.
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